Steril und doch schmutzig? 

Qualitätsmängel bei steril verpackten Keramik- und Titanimplantaten

Im Jahr 2019 veröffentlichte die FDA zwei Jahrzehnte lang unveröffentlichte Daten und 2,1 Millionen Berichte über fehlgeschlagene Zahnimplantate, von denen sich mehr als 100.000 Berichte allein auf das Jahr 2018 bezogen. Die meisten dieser Misserfolge betrafen eine fehlende Osseointegration, was bei Zahnärzten in den USA und im Ausland große Besorgnis auslöst, da die Dunkelziffer wahrscheinlich noch viel höher ist. Die Kommentare der Hersteller zu diesen Zahlen konzentrieren sich auf Patienten mit ungünstigen klinischen Voraussetzungen und machen sogar Zahnärzte für ihre mangelnde Erfahrung und Ausbildung verantwortlich.

Ist das die ganze Wahrheit?

In einer aktuellen Studie, die von der gemeinnützigen Stiftung CleanImplant in Zusammenarbeit mit der Charitè-Universität Berlin durchgeführt wurde, wurden mehr als 100 verschiedene steril verpackte Implantate - darunter Keramik- und Titanimplantate - von 80 Implantatmarken analysiert. Die REM-Aufnahmen und Elementaranalysen (EDS) wurden in einem offiziell akkreditierten Prüflabor nach DIN EN ISO/IEC 17025 durchgeführt. Fast jede zweite Implantatprobe, die unter Reinraumbedingungen ausgepackt und im REM analysiert wurde, wies erhebliche Verunreinigungen auf, d.h. unerwünschte Partikel, die aus der Herstellung, Handhabung oder Verpackung des Implantats stammen. Diese Verunreinigungen auf steril verpackten Implantaten, insbesondere organische Partikel aus dem Herstellungs- oder Verpackungsprozess, können eine unkontrollierte Fremdkörperreaktion hervorrufen, die zur Osteoklastogenese führt und raue Bereiche der Implantatoberfläche für eine bakterielle Besiedlung offen lässt.

Artikel von Dr. Dirk U. Duddeck, veröffentlicht in: Dental Tribune U.S. 4-2020

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